Grillmais – Grillen ohne Reue mit Mais

Mais ist eine sehr vielseitige Nutzpflanze. Jetzt dient sie auch als Holzkohleersatz

Sommerzeit. Der Duft von Grillgut liegt in der Luft. Von Schrebergärten, Terrassen und öffentlichen Grillplätzen ziehen die Wehen sofort in die Nase. Und der Bauch signalisiert: haben will! Spontan kommt der Gedanke, auch sofort den Grill anzuwerfen. Wer kann diesem Duft schon widerstehen? Wäre da nicht der Zeitfaktor. Spontan geht beim Grillen mit Holzkohle gar nichts. Nach der Entscheidung, zu grillen, muss die Glut angefacht werden. Das dauert ein bis zwei Stunden, je nach Menge der Holzkohle. Da ist Geduld gefragt. Dann wird endlich, nach ausgiebiger Wartezeit und vielleicht schon ein bis zwei Bieren, Fleisch, Wurst, Fisch oder Gemüse aufgelegt. Jetzt heißt es: Aufpassen, dass kein Fett und keine Marinade in die Holzkohle tropft. Passiert es doch, gibt es ein nicht überhörbares Zischen und Rauch steigt auf. Der legt sich sofort als Kruste um Fleisch und Wurst. Einige chemische Verbindungen, die darin enthalten sind, sollen krebserregend sein. Wenn man Pech hat, ist auch noch der Nachbar zuhause und tobt wegen der Geruchsbelästigung un dem Einräuchern.

Es gibt zwar Alternativen zum Holzkohlegrill, wie Elektro- und Gasgrills. Die sind im Freien jedoch eher eine Alternative zu Herd und Ofen. Das richtige Grill-Feeling lassen sie nur begrenzt aufkommen. Nun gibt es allerdings eine Alternative zum Rohstoff Holzkohle, die noch nicht wirklich bekannt ist: Mais. Klingt zunächst merkwürdig. Mais gehört doch auf den Grill und nicht ins Feuer. Was also ist unter Mais bzw. Grillmais zu verstehen?

Worum handelt es sich beim Brennstoff Mais?

Zunächst ist beim Begriff Grillmais nicht der Mais an sich gemeint, sondern die Maisspindeln. Das sind die von den Körnern befreiten Maiskolben. In Deutschland sind Maisspindeln als Brennstoff noch relativ unbekannt. In Italien und vor allem in Österreich werden sie schon häufiger eingesetzt. Mehr noch, in unserem alpenländischen Nachbarland sogar in Biomasseheizungen. Da hinkt Deutschland noch hinterher. Es ist jedoch eine spannende Alternative zum Holz. Speziell in Regionen, in denen intensiv Mais angebaut wird. Der Heizwert eines Kubikmeters Maisspindeln ist vergleichbar zur gleichen Menge Fichtenholz. Der Vorteil am Brennstoff Maisspindel n – auch Maiskohle genannt – ist, dass es praktisch nebenbei anfällt. Somit müssen nicht langsam nachwachsende Rohstoffe verschwendet werden. Zumal die meisten Hölzer nicht aus Europa kommen, sondern aus Südamerika. So haben sie schon lange Wege hinter sich, bis sie in unserem Grill landen. Mais hingegen ist ein schnell wachsender Rohstoff, der in vielen Regionen Deutschlands großflächig angebaut wird.

Was macht die Maisspindeln so besonders?

Die Maisspindeln (Maiskohle) sind ein ökologisches Abfallprodukt nach der Maisernte.

Sie werden nur noch getrocknet und verpackt. Schon sind sie einsatzbereit. Im Gegensatz zur Holzkohle bleiben die Hände beim Anfassen sauber. Maisspindeln haben eine hervorragende Saugfähigkeit. So wird Maisspindelgranulat zum Beispiel als Ölbindemittel verwendet. Für unser Grillgut bedeutet das: Es macht überhaupt nichts aus, wenn Fett in die Glut tropft. Die Maiskohle saugt die Flüssigkeit einfach auf. So entstehen weder Flammen noch schädlicher Rauch mit krebserregenden Stoffen. Praktischer Nebeneffekt: Maisspindeln beschädigen keine Oberfläche. Ideal für das Polieren von Besteck. Also einfach eine Maisspindel nehmen und das Besteck noch schnel hochglänzend polieren. Die Gäste werden staunen. Und die gute Nachricht für alle hungrigen Gemüter.

Das Grillvergnügen kann in knapp einer Viertelstunde starten. Dabei wird Maiskohle bis zu 800 Grad heiß, wenn ein kompletter Beutel von 3 kg verwendet wird. Ideal, um ein saftiges Steak zu erhalten. Nach dem Grillen hat der Brennstoff noch lang nicht seine Schuldigkeit getan. Im Gegenteil, jetzt kehrt er als Pflanzendünger zurück in den in den Nährstoffkreislauf. Nachhaltiger geht’s nicht.

Die Maisspindeln eignen sich hervorragend für einen Grillabend mit Familie oder Freunden. Für vier Personen reichen ca. 1,5 kg Maiskohle. Die Glut hält ca. eine halbe Stunde. Lang genug, dass alle satt werden. Wer eine größere Party plant, sollte nachlegen. Die Grillkohle gibt es bi Edeka, Rewe oder über Amazon. Der Beutel mit 3 kg wird für knapp 5 Euro verkauft. Damit liegt der Preis ähnlich wie für Holzkohle.

Wie funktioniert das Grillen mit Maiskohle?

Im Prinzip beginnt das Grillvergnügen wie mit Holzkohle auch. Je nachdem für wie viel Personen gegrillt werden soll, wird entweder eine halbe Packung (1,5 kg für 4 Personen) oder die ganze Packung Maisspindeln (3 kg für 8 Personen) in den Grill gelegt. Zum Anfachen der Glut reicht ein herkömmlicher Grillanzünder.

Schon nach einer knappen Viertelstunde erlischt die Hauptflamme und die Glut ist soweit, dass der Grillspaß beginnen kann. Wie bei jedem anderen Grill, kann jetzt aufgelegt werden, was schmeckt. Faszinierend ist es zu beobachten, dass tropfendes Fett bzw. tropfende Marinade kein Zischen und keinen Rauch verursachen. Eine halbe Stunde lang kann nun munter gegrillt werden. Absolut ausreichend für die erste Runde. Und wer noch Hunger hat, startet mit der zweiten Runde. Schließlich hat Grillen mit Genuss zu tun und ist eher im Bereich Slow Food angesiedelt und nicht Fast Food. Und wenn es schmeckt, wartet jeder gerne auf die nächste Portion. Guten Appetit!

Die Bewertungen der bisherigen Nutzer bestätigen die Vorzüge dieses Brennstoffs. Alle sind begeistert vom Grillergebnis und von ihrem Beitrag für unsere Umwelt. Die saubere und schnelle Alternative zu Holzkohle ist absolut empfehlenswert!

Fazit

Maisspindeln oder Maiskohle ist die einfache, saubere, schnelle und umweltfreundliche Alternative zu Holzkohle. Das Abfallprodukt der Maisernte wird einfach in den Grill gelegt. Dabei bleiben die Hände sauber. Schon eine halbe Packung reicht für vier Personen. Mit einem Grillanzünder wird die Glut angefacht, ohne eifriges Fächern. Nach knapp 15 Minuten ist die Maiskohle ohne Funkenflug abgebrannt und bis zu 800 Grad heiß. Schneller geht’s auch mit dem Gasgrill nicht. Schon kann das Grillgut aufgelegt und schonend gegrillt werden. Ohne Flammen und ohne schädlichen Rauch. Nach kurzer Grillzeit steht dem Genuss nichts mehr im Wege. Und nach dem Grillen kann die Asche weiterverwendet werden. Sie ist der perfekte Pflanzendünger. So wird sie in den Nährstoffkreislauf zurückgeführt. Das Grillen mit Grillmais ist nicht teurer als mit Holzkohle. Die entscheidenden Vorteile sind das gesündere Grillen und der Umweltaspekt. Nicht vergessen: Auch das Gewissen isst mit!