Die Geschichte der Foodtrucks – eine Erfolgsstory

Foodtrucks sind wortwörtlich in aller Munde. Seit die Street-Food-Szene bei den jüngeren Generationen immer mehr Anhänger gewinnen konnte, sind Foodtrucks längst dem Image als Anbieter billigen und schnellen Essens entwachsen. Stattdessen sind es hochwertige Angebote, mit denen die Straßenverkäufer punkten. Bei Foodtrucks handelt es sich um umgebaute Kleinlastwägen, aus denen heraus die Inhaber ihre Speisen verkaufen. Die Wägen funktionieren autark, was sie von anderen mobilen Imbissständen unterscheidet. Ein weiterer Vorteil: Die Betreiber sparen die Miete für ein Ladenlokal und können ihre Gerichte daher günstiger anbieten. Außerdem haben sie die Möglichkeit, dort ihre Speisen verkaufen, wo gerade am meisten los ist. Das Angebot reicht von der klassischen Currywurst, Pulled-Pork bis zum ausgefeilten asiatischen Gericht. Originalität und Qualität steht für die junge Generation im Mittelpunkt, und genau darauf richtet sich mittlerweile das Angebot.

Foodtrucks finden sich aktuelle nicht nur in den Innenstädten oder trendigen Stadtvierteln, sondern auch auf klassischen Wochenmärkten und bei Events. Doch woher kommt dieser Trend, und was ist der Unterschied zu vorherigen mobilen Küchen? In diesem Text klären wir darüber auf.

Vom Wilden Westen in die heutigen Großstädte: die Geschichte der Foodtrucks in den USA

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Gängigen Interpretationen zufolge nahmen die Foodtrucks in den USA ihren Anfang – und das noch vor den Zeiten der Motorisierung. Mitte des 19. Jahrhunderts soll ein findiger Koch den ersten Chuckwagon ersonnen haben, den er auf die Trecks der Cowboys und Holzfäller schickte, um die Menschen zu versorgen. Dabei handelte es sich um einen umgebauten Planwagen. Nebenbei musste auch die medizinische Versorgung sichergestellt werden – Medikamente ergänzten daher das Angebot. Ende des selben Jahrhunderts fand die Küche aus Fahrzeugen heraus dann mit einem Hotdog-Stand ihre urbane Entsprechung. Gerade die Umgebung von Universitäten war es, die von dem Wunsch nach schnellem Essen profitierten, Studenten gehörten zu den ersten Konsumenten.

Auch in der Nähe von Baustellen machen diese Foodtrucks gute Geschäfte. Mit der Zunahme an Einwanderern aus anderen Ländern und Kontinenten vergrößerte sich auch das Angebot an Street-Food, das aus Trucks heraus verkauft wurde. Tacos und Eis gehören bis heute zu den beliebtesten Foodtruck-Angeboten in den USA. Gerade die Eistrucks mit ihrer Musik sind vielen auch hierzulande aus den Filmen bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die in Deutschland stationierten Soldaten auch hier solche Foodtrucks. In den USA wurde schließlich auch die erste Foodtruck-Organisation gegründet: die Southern California Mobile Food Vendors Association. Die Vereinigung fühlt sich guter Qualität zu fairen Preisen verpflichtet und unterstützt interessierte Köche bei der Gründung eines Foodtrucks. Außerdem setzt sich die Organisation bei den Städten und Gemeinden für einen Abbau bürokratischer Hürden ein. Nicht zuletzt ist sie Anlaufpunkt für Foodtrucker, um sich gegenseitig auszutauschen und zu beraten. Dieser Schritt hat wesentliches zur Etablierung der Trucks beigetragen

Foodtrucks weltweit: Mobile Küchen andernorts

In Thailand, wo Street Food seit langem eine wichtiges Standbein im Straßenbild einnimmt, sind Foodtrucks ebenfalls beliebt. Schon lange ist Thailand als Streetfood-Paradies bekannt, allerdings war auch mangelnde Hygiene stets ein Thema. Mit den Foodtrucks, die modern ausgestattet sind und sich auch an ein internationales Publikum richten, gibt es dieses Problem nicht mehr. Die Angebote an Speisen sind international, aber auch klassische thailändische Gerichte wie Pad Thai, frittiertes Hühnchen und viele weitere Speisen haben mittlerweile ihren Weg in die Foodtrucks gefunden. Und sogar Reiseführer geben ihren Lesern und Leserinnen bereitwillig Hinweise zu den besten Angeboten.

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Auch in lateinamerikanischen Ländern wie Mexiko finden sich seit langem mobile Anbieter von zubereiteten Speisen. Viele sind auf umgebauten Fahrrädern unterwegs, um Tacos, Tamales oder Maiskolben anzubieten. Häufig sind auch die Süßkartoffelverkäufer in den mexikanischen Städten und Dörfern vertreten – mit dem kleinen Ofen geben sie den typischen Pfeifton von sich, sodass sie schon von Weitem zu hören und erkennen sind. Die aktuelle Foodtruckbewegung hat daneben die hippen Quartiere der mexikanischen Städte ebenso erfasst. Hier finden sich Tacos bester Qualität, mit originellen Zutaten und oft als Crossover-Küche konzipiert. Neben Barista-Kaffee finden sich internationale Gerichte, Burger, Gebäck und der beliebte Meeresfrüchtesalat Ceviche im Angebot der Foodtrucks. Stadtmagazine kommen ohne regelmäßige Tipps für die besten Trucks auch in Mexiko nicht mehr aus.

Die Geschichte der Foodtrucks in Deutschland

Als erste mobile Form der Küche gilt in Deutschland die Feldküche, die Anfang des 19. Jahrhunderts das preußische Militär unterstützten. Im Jahr 1850 meldeten die Apotheker Heinrich und Theodor Zeise ein Patent für ein solches Gefährt an. Allerdings handelte es sich damals noch um einen speziellen Handkarren. Die Gulaschkanone, oder Feldkochherd, wie sie offiziell heißt, sollte noch viele Jahrzehnte im militärischen und Zivilschutz-Einsatz bleiben. Der Name Gulaschkanone geht übrigens darauf zurück, dass das Abzugsrohr für den Transport umgeklappt wurde und daher wie eine Kanone aussah.

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Die Öfen mit der sehr hohen Hitzeentwicklung eignen sich gut für Fleischgerichte, die lange Garzeiten erfordern, darunter auch Gulasch. Um einen Foodtruck im engen Sinn handelt es sich bei der Feldküche nicht, da sie als Anhänger konzipiert ist. Als erster Foodtruck, der tatsächlich aus einem umgebautem Kleinlaster hergestellt wurde, gilt der RibWich Foodtruck aus Nürnberg, der im Jahr 2010 den Betrieb aufnahm. In der Zeit danach nahm die Anmeldung Fahrt auf und seit vielen Jahren sind die mobilen Küchen daher auf Jahrmärkten und Wochenmärkten zu sehen.

Nicht mehr zu stoppen: Foodtrucks als neuer Trend seit den 2010er Jahren

Neuen Schwung ist in die Foodtruck-Szene in den 2010er Jahren gekommen. Losgetreten hat die Lawine wohl der Gourmetkoch Roy Choi, der 2008 in Los Angeles damit begann, koreanisch-mexikanische Tortillas von seinem Truck aus zu verkaufen.

Seit den 2010er Jahren hat die Anmeldung von Foodtrucks ein historisches Hoch erreicht. Manche Trucks sind so erfolgreich, dass sie innerhalb weniger Stunden ausverkauft sind, ein regelrechter Hype hat mittlerweile eingesetzt. Inzwischen sind Foodtrucks daher von alternativen Festivals und großen Events nicht mehr wegzudenken. Sie bieten nicht nur schnelle, sondern auch qualitativ hochwertiges Essen an. Viele Angebote sind vegetarisch oder sogar vegan und punkten mit fairen Preisen. Daneben finden hungrige Fans auch Suppen, Fischgerichte, Texmex-Gerichte, Kartoffeln, Pulled Pork, Falafel, Gourmet-Hotdog, Käsespätzle und vieles mehr. Selbst für Allergiker ist mittlerweile gesorgt, Trucks wie die „Intoleranten Isi“ aus München bieten Speisen für gluten-, laktose- oder fructoseintolerante Menschen an. Auch als Catering-Angebot erfreuen sich Foodtrucks großer Beliebtheit. Dass der Trend sich so schnell durchsetzen konnte, hat mit den Social-Media-Kanälen zu tun, dank derer sich die Angebote schneller verbreiter lassen. Veranstaltungen wie Street-Food-Festivals oder Foodtruck-Ralleys tragen ihres dazu bei, dass die mobilen Streetfood-Anbieter ein festes Standbein im Nahrungsmittelangebot unserer Städte haben.

Gourmets entdecken den Foodtruck für sich

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Schon seit längerem sind nun die Foodtrucks aus der Nische der nur praktischen Küche herausgetreten. Sie sind Teil der Streetfood-Bewegung, die es längst in die Hochglanz-Food-Magazine geschafft haben. Eigene Streetfood-Guides für Städte und Länder sind keine Seltenheit mehr. Von dieser Entwicklung profitieren auch die Foodtrucks, die sich als Teil dieser Bewegung betrachten. Projekte wie der Schweizer V-Zug locken sogar Sterneköche an. Auch Slow-Food-Küche ist regelmäßig bei den Trucks vertreten. Gault Millau vergibt mittlerweile sogar Sterne für herausragenden Streetfood, sicher wird es nicht mehr lange dauern, bis der erste Foodtruck ausgezeichnet wird.

Die zunehmende Etablierung führt dazu, dass die Organisation der Foodtrucks professioneller wird. Auf Homepages wie foodtrucks-deutschland.de können sich Anbieter registrieren und Genießer über nahe Trucks informieren – dem Zufall oder lokalen Kenntnissen ist daher nichts mehr überlassen. Fernsehsendungen wie „Karawane der Köche“ sind ebenfalls dem Foodtruck gewidmet und machen die mobile Küche weiter bekannt. Inzwischen geht es nicht mehr nur um die Küche alleine, auch die Gestaltung des Wagens steht immer mehr im Mittelpunkt. Ob herausgeputzter Oldtimer, umgebauter Gondelwagen oder Feuerwagen – der Fantasie scheint hier kaum eine Grenze gesetzt zu sein.